Qualitative Beobachtung

Eine von vielen Forschungsmethoden ist die Beobachtung.

Zur Übung erstellten wir ein Beobachtungsprotokoll und ich nutzte die Gelegenheit, gleich im Spa zu entspannen 🙂

dampfbad

Beobachtungsprotokoll

Name des Beobachters: Manuela Schöndorfer

Art der Beobachtung: offenes Feld (Therme mit Badegästen), teilnehmend (Badegast, anonym), natürliches Umfeld (Badeanstalt)

Ort/Datum: Therme Bad Tatzmannsdorf, Indoor-Schwimmbad, 28.10.2018, 12:45-13:30

 Beobachtung:

Umgebung:

Das Indoor-Schwimmbad der Avita Therme ist kreisförmig, das Wasserbecken mittig davon ellipsenförmig. Der schmalere obere Sektor des Wasserbeckens ist durch halbtransparente, cremeweiße Kunststoff-Aufhängungen getrennt. Durch die lamellenartig angeordneten Kunststoffrechtecke gelangt man direkt im Wasser in den Outdoor-Bereich und etwaige kühle Luft gelangt nicht in den Indoor-Bereich.

Rund um das Wasserbecken befinden sich freie begehbare Bereiche und Liegen in Form von weißen, verstellbaren Liegestühlen. In 3 Ausbuchtungen befinden sich große (ca. 2m Durchmesser) kreisrunde Betten aus dunkelbraunem Rattan mit weißer Matratze und 2 weißen Polstern. Außerdem ein kreisrundes Whirlpool mit ca. 2,5 m Durchmesser, ein weißes Bademeister-Pult mit Prospekten und zwei Kisten mit bunten Styroporzylindern in verschiedenen Längen. Weiters ein Kinderbereich mit einem kleinen Becken mit niedrigem Wasserstand (ca. 20 cm).

5 Ein- bzw. Ausgänge führen jeweils zu Kabinen und Kästchen, in ein mit Glaswänden & -türen getrenntes anderes Becken mit Hinweisschild Massagebecken, zu Damen- und Herrentoiletten und –duschen und zum Saunabereich, welcher durch ein Drehkreuz und eine dahinterliegende weiße Tür betreten werden kann.

Im ersten Stock befinden sich silberfarbene Geländer und einige weiße verstellbare Liegestühle. Von dort aus kann das untere Schwimmbad eingesehen werden bzw. man kann nach oben sehen.

8-10 weiße, ca. 1m hohe Pflanzenbehälter sind im Erdgeschoss und im 1. Stock in verschiedenen Abständen, je nach freien Plätzen angebracht. Darin befinden sich hellbraune Kugeln und ca. 30-40 cm lange Pflanzen mit jeweils ca. 4-6 mit dunkelgrünen Blättern behafteten Stielen.

Der Boden ist cremeweiß verfliest und ein Hinweisschild empfiehlt Badeschuhe wegen Rutschgefahr.

Das Indoor-Becken hat eine Fläche von ca. 250 m2. 3 silberfarbene Stiegen mit Geländer führen an einem jeweils anderen Zugang ins Wasser. Die Fliesen sind weiß, das Wasser wirkt hellblau. An einer Seite befindet sich eine ca. 5 Meter lange Poolbar. 4 dunkelblaue, einbeinige Kunststoffstühle ohne Lehne befinden sich im Wasser. Gegenüber auf der anderen Seite sind 6 silberfarbene Schilder am Beckenrand angebracht, mit Aufschriften von verschiedenen Körperteilen. Im Wasser befinden sich offensichtlich die dazugehörigen Massagedüsen.

Die Luft- und Wassertemperatur konnte während der Beobachtung nicht gemessen bzw. eruiert werden. Geschätzte Lufttemperatur 30-33 °c, geschätzte Wassertemperatur 25-28 °c.

Menschen:

Ein männlicher Bademeister im geschätzten Alter zwischen 40 und 45 Jahren trägt weiße kurze Shorts, ein weißes Poloshirt und weiße Badesandalen. Er geht in der Beobachtungszeit den Indoor Bereich ab, beobachtet dabei die Umgebung, verschwindet manchmal durch einen Ausgang, kommt bei einem anderen Eingang wieder herein und spricht zeitweise mit Gästen. Er wirkt freundlich und lächelt oft, wenn er mit Gästen spricht. Einer Gruppe von badenden Senioren und Frauen mit Babies reicht er einige bunte Wassernudeln ins Wasser.

Zwei weibliche Reinigungskräfte im geschätzten Alter zwischen 30 und 40 Jahren tragen hellbraune Arbeitsmäntel mit freien Armen und ca. knielang. Sie führen ein Wägelchen auf Rollen mit Reinigungsutensilien mit (Kübel, Reinigungsmittel, kurz- und langstielige Wischgeräte,…) und gehen öfter in/aus den Toiletten- & Duschbereichen. Sie wirken konzentriert auf ihre Arbeit, mit dem Blick meistens auf den Boden gerichtet. Wenn sie direkt einem Gast begegnen, grüßen sie freundlich.

Im Beobachtungszeitraum befinden sich ca. 15-20 Gäste auf den Liegen oder Betten und zwischen 5 und 20 Gäste im Wasser. Die Altersgruppen variieren. Von Babies unter 1 Jahr bis zu älteren Semestern ist nahezu alles vertreten. Kinder und Jugendliche zwischen ca. 1 und 18 Jahre sind keine zu entdecken. Der Altersdurchschnitt wirkt relativ hoch. Die niedrige Gästefrequenz, mittags an einem Sonntag im Herbst lässt darauf schließen, dass sie sich noch beim Mittagessen befinden oder sich für eine andere Freizeit- oder Arbeitstätigkeit entschieden haben. (Der hohe Preis könnte auch ausschlaggebend sein, ist jedoch nicht Teil der Beobachtung des Indoor-Badebereichs.)

Die Bekleidung der Gäste variiert stark, es gibt die verschiedensten Formen und Farben an Badebekleidung. Der Großteil außerhalb des Wassers trägt oder hat Badesandalen und Bademantel. Dunkelbraune Bademäntel tragen/haben ca. die Hälfte der Gäste. Auf ihnen ist ein Logo und Schriftzug des direkt angrenzenden Hotels zu sehen.

Alle Gäste wirken in der Mimik und Gestik zufrieden und entspannt. Ihre Bewegungen sind sowohl im Wasser als auch außerhalb langsam, d.h. nicht so schnell wie in der Realität außerhalb des Erholungsbereichs Therme & außerhalb der Freizeit. Es wird wenig verbal kommuniziert und wenn miteinander gesprochen wird, dann niemals laut.
Ca. 5 Gäste auf den Liegen oder Betten schlafen, einige lesen ein Buch und der Großteil beobachtet entspannt das Wasser, die Umgebung und das Geschehen. Im Wasser weichen einander die Gäste langsam aus. Bei Blickkontakt wird wie automatisch freundlich geschaut oder gelächelt. Selten gibt es Gruppen die offensichtlich zusammengehören (kurze Distanzen, Unterhaltungen) die größer sind als 2.
2 Gäste, Frau und Mann im geschätzten Alter zwischen 25 und 30 Jahren, sitzen an der Poolbar, unterhalten sich abwechselnd miteinander und mit dem ca. 25-30 Jahre alten Barmann. Er bereitet 2 Cocktails in Cocktailgläsern mit Strohhalm, Schirmchen und Obstdekoration zu. Alle lächeln oder lachen. Die Frau schießt mit einem Mobiltelefon ein Selfie mit sich und dem Mann.
5 Frauen zwischen 25 und 40 Jahren befinden sich als Gruppe mit jeweils einem Baby im Wasser. Sie unterhalten sich erkennbar freundlich und freudig untereinander, während sie die Babies, bekleidet mit bunten Wasserwindeln, halb im Wasser halten. Die Babies lachen und glucksen fröhlich.

Besondere Anmerkungen

Es riecht überhaupt nicht nach Chlor.

Niemand bewegt sich schnell oder hektisch (Gäste und Personal, im und außerhalb vom Wasser).

Kaum Kinder, keine Jugendlichen: kleiner Spielbereich, wenig Spiel-/Unterhaltungsangebot für Zielgruppen, alle Gäste sind relativ ruhig, langsam & entspannt – sprich Atmosphäre vermutlich zu langweilig für Familien mit Kindern oder Jugendliche.

 

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Veröffentlicht2018-11-18 von manuelaschoendorfer in Kategorie "Tasks & LessonsLearned

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