Moodle & Co
2003 kam ich zum ersten Mal mit Theorie und Praxis zu „E-Learning“ in Berührung: In einer TrainerInnen-Schulung wurden wir zu „E-TutorInnen“ ausgebildet und unterrichteten dann im Rahmen eines EU-Projekts erstmals in Blended-Learning Konfiguration mit kooperativen Online Sequenzen.
Die eigens entwickelte Plattform (einen der Softwareentwickler traf ich übrigens nach 12 Jahren wieder, als meinen Lektor an der FH für XML 🙂 ) war schon ein LMS mit Ordnersystem und Dokumentation von Lernfortschritten. Mittels Features wie gemeinsam genutzte Ordner, Dateiupload, Kommentaren, Themenforen und Chat wurde kommuniziert & ausgetauscht. Gar nicht so schlecht für 2003! Später dann „Mahara„, „Schooly“ und „LMS.at“ bei Schulungen kennengelernt. Und dann kam…
Moodle bietet massenhaft Funktionen zum kooperativen Lernen und Lehren – es braucht allerdings gute Admins zur Konfiguration und Lehrende sollten im Umgang und mit den vielen einsetzbaren Funktionen gut geschult werden, um ein Optimum für Lehrende und Lernende rauszuholen.
An der FH benutze ich Moodle aus Studierenden-Sicht und nutze die Funktionen, welche die jeweiligen Lehrbeauftragten freischalten (Übersicht Lehrveranstaltungen, Aufgaben, Foren, Abgabeordner, Evaluierungen, Online-Tests, Beurteilungen, Kalender, uvm…. ).
Jetzt hatte ich endlich die Möglichkeit, mich in die Lehrenden-Sicht hineinzuversetzen und gemeinsam mit meiner Projektgruppe einen Moodle Kurs selbst zu entwerfen!
Das ist dabei herausgekommen:
Ziel:
Methoden:
Lernwegstruktur:
Start: Überblick Gesamtinhalte / Wissensziele –> wöchentliche Sequenzen in Form von Aufgaben und etivities –>
etivity 1: Recherche zum Einstieg ins Thema, Wissenspräsentation im Forum, Interaktion durch Feedback als Forumskommentar –>
etivities 2&3: Vorwissen aus etivity 1 von Vorteil, Vertiefung durch Auswahl eines bestimmten Tools, Auseinandersetzung mit einem Tool durch Screencast-Erstellung, Wissenspräsentation als Video, Interaktion & weiterer Wissenszuwachs durch gegenseitige Beurteilung –>
etivity 4: Wissens- und Meinungspräsentation über das Gelernte im Forum, Reflexion des Gelernten als Forumsbeitrag mit Leitfragen –>
Ende: Feedback zum Gesamtkurs kann gegeben werden.
Lessons Learned:
– Ein gutes Konzept ist im Vorfeld notwendig, um nicht unnötige oder sinnlose Aktivitäten einzubauen, nur weil es so viele schöne Optionen und Einstellungen gibt ?
– Es hilft, wenn man vorher schon Ahnung von Seminargestaltung, Zielsetzung/Zielgruppen und didaktische Umsetzung hat. Es sind jedenfalls viele Details zu beachten. (Zeit, Aufgabenvolumen, Vorkenntnisse der Zielgruppe, Bewertungs-/Beurteilungsverfahren, uvm…).
– Einige Aufgaben, Theorie- und Praxis-Inputs, die vor der Kursgestaltung zu erledigen waren, halfen bei der Umsetzung und Finalisierung, wie etwa das Konzept der „etivities“ nach G. Salmon, das „Handbuch E-Learning“ , die Unterlagen, Beispiele und Tipps der LV-Leiter sowie die Grob- und Feinkonzept-Erstellung mit konstruktivem Feedback und professionellen Verbesserungsvorschlägen.
– Moodle ist cool, total vielfältig und einfach zu bedienen. Achtung! Bei aller intuitiver Bedienung auf die vielen Möglichkeiten der Einstellungen, Formate, Bewertungen, etc… achten. Ein zufällig ziemlich zeitgleich laufendes Moodle-Wahlfach hat mich hier schneller weiter- und vorangebracht!